Was ist Genitalherpes (Herpes genitalis)?
Der Begriff “Herpes” in seiner Kurzform steht eigentlich für mehrere Arten von Viren. Im Volksmund wird er jedoch häufig für Genitalherpes verwendet. In der Fachsprache als Herpes genitalis. Genitalherpes ist eine Geschlechtskrankheit und wird zumeist auf eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus des Typ 2 (HSV-2) zurückgeführt.
Allgemeines über Genitalherpes
Genitalherpes (Herpes genitalis) ist die zweithäufigste Herpes-Art und wird typischerweise durch Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) verursacht. Herpes kann Beschwerden wie z. B. Probleme mit der Blase sowie Geschwüre im Genitalbereich oder auch an anderen Körperstellen verursachen. Einer Studie des Robert-Koch-Instituts zufolge, sind in Deutschland fast 10 Prozent der Gesamtbevölkerung mit HSV-2 infiziert. Der Grund einer Übertragung von HSV-2 ist überwiegend sexueller Kontakt. Außerdem kann Oralverkehr ein Infektionsrisiko im Gesicht- und Genitalbereich bergen. [1]
Wie kommt es zu Genitalherpes (herpes genitalis)? – Auslöser und Übertragung
Genitalherpes wird von den Herpesviren HSV-1 und HSV-2 ausgelöst. Laut einem Fachartikel des Deutschen Ärzteblattes werden etwa 70 bis 80 Prozent der genitalen Herpes-Ausbrüche von HSV-2 und 20 bis 30 Prozent von HSV-1 verursacht. Die Herpesviren werden dabei ganz leicht über Körperflüssigkeiten weitergegeben. Dies passiert durch kleinste Verletzungen in der Schleimhaut und die Viren können somit problemlos in den Körper eindringen. Zumeist wird HSV-2 bei ungeschützten Geschlechtsverkehr weitergegeben. Ein Herpes genitalis von HSV-1 hingegen wird meistens beim Oralverkehr (vom Mund auf Penis oder Scheide) übertragen. In der Regel treten die ersten Symptome einige Tage bis einige Wochen nach der Erstinfektion mit HSV-2 auf. [2]
Gibt es eine grundsätzliche Unterscheidung bei Herpes?
Eine absolute Unterscheidung gibt es nicht. Wie bereits am Anfang erwähnt, ist HSV-2 für 70 bis 80 Prozent der Fälle für Genitalherpes verantwortlich und der Rest wird von HSV-1 ausgelöst. HSV-1 kann ebenso Genitalinfektionen hervorrufen wie HSV-2. Beispielsweise, kann Genitalherpes, von HSV-1 durch die Übertragung von Lippenherpes auf den Genitalbereich zustande kommen. Gewöhnlich durch Oralverkehr oder über eine Infektion durch mit Viren verunreinigten Händen. Außerdem kann eine Infektion auf anderen Körperteilen und Organen wie z. B. im Gehirn oder im Magen-Darm-Trakt auftreten. [3]
Wie lange kann Genitalherpes andauern? – Krankheitsdauer
Die Dauer von Genitalherpes hängt von mehreren Faktoren ab. Doch die durchschnittliche Dauer beträgt ca. zwei bis drei Wochen und kann im Extremfall auch bis zu vier Wochen andauern bis man die Krankheit ausgestanden hat.
Wer ist von Herpes genitalis betroffen? – Übertragungsrisiko
In der Regel finden Ansteckungen mit dem HSV-2 verursachten Genitalherpes erst ab Beginn der sexuellen Aktivität statt. Eine weitere Studie des Robert-Koch-Instituts erklärt, dass in Deutschland zwischen 12 und 16 Prozent der Gesamtbevölkerung mit HSV-2 infiziert sind. Da das Übertragungsrisiko beim Geschlechtsverkehr für Frauen etwas höher ist, sind deshalb Frauen häufiger als Männer betroffen. [4]
Wo können sich bei Genitalherpes überall Wundstellen bilden?
Da die Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2) eine Geschlechtskrankheit ist, können sich bei einem Ausbruch Wunden an den folgenden Körperstellen bilden:
- Penis
- Hodensack (Skrotum)
- Schamlippen (Labien)
- Scheide (Vagina)
- Oberschenkel
- Gesäß
- Um den Anus herum
Wie oft kann Genitalherpes vorkommen? – Primärinfektion und Reaktivierung
Bei einer Herpes genitalis Infektion muss man zwischen einer Primärinfektion und einer Reaktivierung unterscheiden. Die Herpesviren bleiben nach einer Erstinfektion (Primärinfektion), das ganze Leben im Körper. Dabei dringen die Viren über kleinste Haut- und Schleimhautrisse in den Organismus ein. Mit den typischen Beschwerden vermehren sich dort die Viren in oberflächlichen Hautzellen (Epithelzellen). Trotz fortgehen der Symptome, kann das körpereigene Immunsystem die Herpesviren nicht vollkommen bekämpfen. Nach Ankunft schalten sich die Herpesviren abschließend in eine Art Ruhemodus und gewähren dem Körper wieder den Zugriff auf das Immunsystem. Die Herpesviren bleiben in diesem Zustand (Latenz) lebenslänglich im Körper bestehen.
Durch ein geschwächtes Immunsystem kann es zu einer Reaktivierung kommen. Dabei werden die Viren vorübergehend aktiv um zu den Epithelzellen zu wandern, wo sie dann einen erneuten Ausbruch von Genitalherpes verursachen können. Im Gegensatz zu HSV-1, kommt es nach einer Infektion mit HSV-2 grundsätzlich häufiger zu Reaktivierungen. Doch die Häufigkeit der Ausbrüche sind individuell verschieden und nehmen im Alter wieder ab. Die typischen Gründe einer Reaktivierung sind:
- Überanstrengung des Körpers
- Erkältung
- grippaler Infekt
- psychischer Stress
- körperlicher Stress
- Hautverletzung an Genitalbereich
- Infektion an Genitalbereich
- starke UV-Strahlung
- bestimmte Medikamente
- Hormonumstellungen sowie Erkrankungen (AIDS)
Was sind die Herpes genitalis Symptome? – Krankheitsverlauf
Ein Ausbruch von Genitalherpes kündigt sich zumeist durch Jucken, Brennen oder ein Spannungsgefühl an, außerdem können sich die Lymphknoten in der Leistengegend anschwellen. Oftmals treten bei einem Herpes-Ausbruch innerhalb von einigen Stunden stechende offene Wunden oder juckend bis brennend andauernde Wasserbläschen gefüllt mit den Herpesviren auf. Übergangsweise platzen die Bläschen nach und nach auf und infolgedessen können sich die Erreger problemlos im Körper ausbreiten. Ebenfalls sind Symptome wie z. B. Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Fieber, Muskel- und Leistenschmerzen möglich. Eine Primärinfektion (Erstinfektion) ist für gewöhnlich die Unangenehmste, da die Wunden des öfteren an gleichen Stellen (Genitalien, Anus und Schleimhäute) auftreten können und das Immunsystem sich nicht vorbereiten kann wie bei Reaktivierungen.
Ist Genitalherpes auch ohne Symptome übertragbar?
Der Ärzte-Zeitung zufolge, zeigte eine US-Studie, dass Menschen mit Herpes-Viren im Genitalbereich, ebenfalls die Viren übertragen können, auch wenn sie keine entsprechende Symptome verspüren. [5][6]
Daher wird infizierten Menschen empfohlen, ihre Sexualpartner über die Wahrscheinlichkeit einer Infektion aufzuklären. Das Übertragungsrisiko kann mit geschütztem Geschlechtsverkehr deutlich reduziert werden. Dennoch kann selbst mit Verhütungsmittel (Kondom) eine Übertragung von Genitalherpes nicht völlig ausgeschlossen werden. Auf Geschlechtsverkehr sollte man vorsichtshalber vollständig verzichten, falls ein Ausbruch von Genitalherpes bereits vorliegt.
Bei einem Verdacht auf eine Infektion, sollte man jedoch einen Arzt aufsuchen um eventuelle Ausbrüche zu vermeiden oder eine Übertragung zu minimieren. Herpes genitalis ist eine sehr ansteckende Krankheit, die den Infizierten ein Leben lang begleitet. Wenn man jedoch die Anzeichen richtig erkennt, kann man zumindest das Übertragungsrisiko minimieren.
Nähere Informationen zur Vorbeugung und Behandlung von Herpes können Sie hier lesen.
Genitalherpes (Herpes genitalis) bei Männer und Frauen
Wird bei Genitalherpes zwischen den Geschlechtern unterschieden?
Genitalherpes betrifft, wie der Name schon sagt, die Region der Genitalien, sowohl bei der Frau als auch beim Mann. Nachdem Herpes genitalis bei sexuellen Kontakt übertragen wird, sind hauptsächlich Scheide, Penis, After und die angrenzenden Bereiche betroffen.
Herpes genitalis tritt bei der Frau überwiegend an der Innenseite der Schamlippen oder in der Nähe der Vagina auf. Außerdem ist es möglich, dass Herpes in den inneren Schleimhäuten der Vagina unbemerkt verweilen kann und ähnliche Beschwerden wie beispielsweise eine Blasenentzündung hervorrufen kann. Beim Mann tritt Herpes genitalis üblicherweise an der Eichel und an der die Eichel nach hinten begrenzenden Vertiefung auf. Oft kann sich auch eine Ausbreitung an der Vorhaut des Penis oder auf dem Penisschaft erkennbar machen. Übliche Beschwerden sind z. B. ein roter Ausschlag oder Schwellungen der Lymphknoten in der benachbarten Umgebung vor allem aber an der Leiste.
Warum sind mehr Frauen als Männer mit Herpes genitalis infiziert?
In der Abbildung kann man entnehmen, dass weltweit statistisch gesehen mehr Frauen als Männer an Genitalherpes leiden müssen. Grund dafür scheint tatsächlich bei den Männern liegen, die häufiger Frauen infizieren als es umgekehrt der Fall ist.
Beispielsweise besteht bereits eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Virusinfektion, wenn ein Mann einen Herpesausbruch am Penis hat und ungeschützten Verkehr mit einer Frau hat. Das Infektionsrisiko ist umgekehrt (von Frauen zu Männern) nicht ganz so hoch.
Daher hat es nichts damit zu tun, dass Frauen eine schlechtere Hygiene haben, ungeschütztes Geschlecht als Männer haben oder ein schwächeres Immunsystem haben. Aus diesem Grund sollte der Mann besonders auf das hohe Infektionsrisiko achten und den engen Körperkontakt mit anderen bei einem Ausbruch möglichst vollständig vermeiden.
Als Frau sollte man ebenfalls sehr vorsichtig sein und niemals ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, wenn Sie eine Infektion mit HSV-2 vermeiden möchten.
Nachfolgend erfahren Sie mehr über die Unterschiede bei Symptomen und Ausbrüchen bei Frauen und Männern mit Genitalherpes.
Genitalherpes bei Frauen: Menstruation und Herpes
Viele Frauen, mit denen wir gesprochen haben, leiden vor einigen Tagen oder während der Menstruation an wiederkehrenden Herpes-Ausbrüchen. Erfahrungsgemäß weiß niemand wirklich, warum dies der Fall ist, außer dass es wahrscheinlich in irgendeiner Weise mit den hormonellen Veränderungen im Körper zusammenhängen kann. Daher ist ein kontinuierlich gestärktes Immunsystem und somit ein gut ausgerüsteter Körper wichtig um die häufigen Herpesausbrüche zu vermeiden. Auf die Symptome wie beispielsweise Schmerzen in der Leiste oder Juckreiz der Haut sollte man besonders achten, da dies Anzeichen auf ein bevorstehenden Ausbruch hindeuten kann.
Herpes genitalis und Fruchtbarkeit
Obwohl Herpes sowohl die äußeren als auch die inneren Teile der Fortpflanzungsorgane angreifen kann, gibt es keinen Hinweis darauf, dass Herpesviren die Fruchtbarkeit bei Männern oder Frauen nachteilig beeinflussen. Bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie beispielsweise Chlamydien kann es sogar bis zur Unfruchtbarkeit führen. Doch es gibt kein Grund zur Sorge, da es um Herpes genitalis geht.
Genitalherpes bei Männern: Herpes am Penis
Für den Mann gibt es fast nichts Schlimmeres als einen roten Ausschlag oder Knospen an der edlen Stelle zu bekommen. Vielleicht kennen Sie auch die Horrorgeschichten die uns Angst machen aus der Umkleidekabine, dass der Arzt ein Wattestäbchen weit in die Harnröhre hineinsteckt. Es klingt vielleicht schlimmer als es in Wirklichkeit ist, da eine Herpes-Untersuchung nicht weh tut – auch nicht am Penis! Der Arzt taucht vorsichtig ein Wattestäbchen in den Bereich mit den flüssigen Blasen. Es reicht bereits aus, um zu überprüfen, ob es sich um Genitalherpes handelt oder nicht. Lassen Sie sich deshalb von Ihrer Angst nicht davon abhalten, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie den Verdacht haben, mit Herpes infiziert zu sein. Es ist wichtig zu wissen, ob Sie im Zusammenhang mit zukünftigen Infektionen ein Träger des Herpesvirus sind.
Vorbeugung – Wie kann man Genitalherpes vermeiden?
Für eine Reaktivierung der Herpesviren kann es verschiedene Gründe geben. Hauptsächlich kann bereits ein geschwächtes Immunsystem oder ein beschädigter Bereich der Haut der Grund für ein Auslöser sein. Falls das Virus aus dem Ruhemodus erwacht, transportiert es sich wieder auf die Haut und sorgt für die unangenehmen Herpesbläschen.
Wie geht man genau vor?
- Die Nutzung von Kondomen bei jedem Geschlechtsverkehr mit neuen Partnern ist die erste Vorkehrung die man treffen kann.
- Das Sexleben sollte pausiert werden, wenn bereits die Schleimhäute bei beiden Partnern geringste Anzeichen eines Herpesausbruchs aufweisen.
- Wenn bereits eine Infektion besteht und ein Herpesausbruch vermieden werden möchte, sollte man beachten, dass es generell bei Stresssituationen und bei Frauen, die Menstruation haben, auftreten kann.
- Ein Herpesausbruch kann man auf leichte Weise vorbeugen, indem man sich auf eine einfache Ernährungsempfehlung und auf eine natürliche Nahrungsergänzung konzentriert.
Mehr Informationen über die Möglichkeiten einer Vorbeugung und Behandlung finden Sie hier.
Es gibt auch andere Herpesarten, die nichts mit dem Herpes-simplex-Virus zu tun haben. Eine weitere Art von Herpes ist der sogenannte Herpes Zoster, auf den wir weiter unten eingehen werden.
Wie beugt man eine Infektion vor, wenn der Partner Genitalherpes hat?
Zwar ist es schwierig einer Infektion aus dem Weg zu gehen, gerade wenn der Partner mit Genitalherpes infiziert ist. Doch wie bereits oben erwähnt, ist es nicht unmöglich, sich gegen eine Infektion zu schützen. Um das Risiko einer Übertragung stark zu verringern, ist tatsächlich die effektivste Methode den Geschlechtsverkehr in der andauernden Phase eines aktiven Herpesausbruchs zu vermeiden. Falls man während eines Ausbruchs trotzdem nicht auf den Geschlechtsverkehr verzichten möchte, ist unbedingt die Verwendung von Verhütungsmittel (Kondom) anzuraten, bis die Symptome von Herpes vollständig verschwunden sind. Empfohlen wird daher ein ungeschützter Geschlechtsverkehr erst nachdem sich Haut- und Schleimhäute wieder erholt haben.
Diagnose & Test – Wie wird Genitalherpes getestet?
Gewöhnlich können Betroffene keine Beschwerden auf Genitalherpes erkennen, da eine Infektion mit den Herpesviren oftmals ohne Symptome oder gar leicht verlaufen kann. Bei Anzeichen auf Genitalherpes kann die ärztliche Diagnose meistens schon anhand der typischen Veränderungen (z. B. bei entzündlichen Bläschen an den Genitalien) gestellt werden. Selbst eine Diagnose kann anhand der äußerlich sichtbaren Symptomen nicht feststellen, ob ein Herpes genitalis durch ein HSV-1 oder HSV-2 verursacht wurde. Näheren Aufschluss kann in der Regel ein Herpes-Test darauf geben. Es dauert meistens eine Woche bis man die Test-Ergebnisse erhält. Dabei wird vom Arzt, ein Hautabstrich oder eine Gewebeprobe (Biopsie) von der betroffenen Stelle entnommen. Um die DNA des ursächlichen Virus nachweisen zu können, wird die sogenannte Biopsie in ein Labor verschickt. Zusätzlich finden sich bei einer Infektion im Blut Antikörper gegen das Virus.
Ist der Genitalherpes Test mit Schmerzen verbunden?
Nein. Wie bereits oben erwähnt, wird von einem Arzt vorsichtig ein Hautabstrich oder eine Gewebeprobe (Biopsie) mit einem Tupfer von der betroffenen Stelle entnommen. Dabei reicht eine geringe Menge an Wundflüssigkeit für einen Herpes-Test aus, um einen Herpesvirus nachweisen zu können. Ein Herpes-Ausbruch kann zwar mit einigen Schmerzen verbunden sein, doch eine ärztliche Untersuchung ist kein Grund zur Besorgnis.
Genitalherpes Behandlung – Wie sieht die Therapie aus?
Im Allgemeinen wird Genitalherpes entsprechend der Ernsthaftigkeit der Symptome behandelt. Beispielsweise kann ein begrenzter Herpesfall der Haut oder Schleimhäute meistens unbehandelt bleiben und es heilt nach einer Weile von selbst ab. Falls aber der Herpes eine Behandlung erforderlich macht, geht es größtenteils darum, die Infektion einzudämmen und die Beschwerden zu lindern.
Ganz wichtig ist daher, und das setzt eine erfolgreiche Herpes-genitalis-Therapie voraus, dass sich der Sexualpartner untersuchen bzw. behandeln lässt.
Die medikamentöse Genitalherpes Behandlung
In der Regel werden verschreibungspflichtige Medikamente, also sogenannte Virostatika eingesetzt, um die Herpesviren bei Genitalherpes zu verhindern. Der Grund dafür ist, dass sie sich nicht weiter vermehren können und die Bläschen schneller verheilen. Deshalb ist ein früher Einsatz der Medikamente wesentlich wirksamer.
Zu beachten ist, dass durch eine medikamentöse Therapie die Herpesviren nicht vollständig verschwinden. Der Virus bleibt ein Leben lang im Körper und ein erneuter Ausbruch von Genitalherpes ist deshalb jederzeit möglich.
Welche Mittel sind für eine Herpes genitalis Behandlung geeignet?
In welcher Form man virenhemmende Medikamente zur Behandlung von Genitalherpes verwenden möchte, hängt gänzlich vom Ausmaß der Infektion ab.
- Ein leichter Fall von Genitalherpes: Die Therapie kann eigenhändig mit Tabletten, Salben und Cremes erfolgen.
- Ein schwerer Fall von Genitalherpes: Die Therapie erfolgt durch einen Arzt, der die notwendigen Mittel per Spritze in die Vene injiziert.
Falls der Genitalherpes starke Schmerzen auslöst, können Schmerzmittel (mit dem Wirkstoff Diclofenac), sowie Salben, welche die schmerzenden Stellen betäuben, helfen. Neben dem Genitalherpes kann sich auch zusätzlich eine bakterielle Infektion entwickeln. In diesem Fall können Antibiotika und örtlich desinfizierende Maßnahmen notwendig sein.
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Ist Genitalherpes gefährlich?
Eine Herpesinfektion erfordert zwar eine Behandlung, jedoch tritt dies nicht häufig auf. Grundsätzlich ist Genitalherpes nicht als gefährlich einzustufen. Es sind bis heute keine Fälle bekannt, dass HSV-2 infizierte Menschen häufiger schwer krank werden oder kürzer leben als nicht infizierte Menschen.
Welche Komplikationen können bei Genitalherpes auftreten?
Nachdem nun die Symptome bereits oben erwähnt wurden, können außer schmerzhafte Bläschen, darüber hinaus auch Komplikationen auftreten, die gleichermaßen schmerzhaft sein können. Neben den aufkommenden Hautschäden (Erosionen), können sich gelegentlich auch schmerzhafte, kleine Geschwüre (Ulzerationen) bilden. Ebenso können Entzündungen der Eichel (Balanitis) bzw. der Vagina (Vulvovaginitis) entstehen, die besonders beim Wasserlassen (Dysurie) schmerzhaft sein können. Nachdem die Hautschäden und die Bläschen vollständig verschwunden sind, ist auch der Herpes genitalis ausgeheilt.
Folgende Komplikationen kann es noch geben:
- Bei einem instabilen Immunsystem (z. B. bei Aids), kann Genitalherpes einen schweren Verlauf nehmen. Insbesondere bei Kindern, kann es unter Umständen auch lebensbedrohlich sein, wenn ein Befall von Genitalherpes auf den gesamten Körper auftritt (Virämie). Bei immungeschwächten Menschen oder bei zusätzlicher Infektion des Gehirns kann es ebenso lebensbedrohlich sein.
- Die Haut des befallenen Bereichs kann während der Infektion sehr empfindlich sein. Die Bläschen können platzen und dadurch können Bakterien oder Pilze eindringen und Auslöser einer zusätzlichen Infektion (Superinfektion) sein.
- Bei Neugeborenen, die während der Geburt von der Mutter infiziert wurden, können Komplikationen wie z. B. Schäden an der Haut, Schleimhäute und der inneren Organe oder Gehirnentzündung (Herpes-Enzephalitis) auftreten. Dies kann vorkommen, wenn die Herpesviren über die Blutbahn das Gehirn befallen und somit eine Gehirnentzündung auslösen.
- Der Herpes-simplex-Virus Typ 2 breitet sich als Infektion ziemlich selten aus, kann dann aber der Grund für Störungen in der Entwicklung sein oder eine Fehlgeburt verursachen.
- Deutlich häufiger kommt eine Infektion im Geburtskanal vor. Dabei infizieren sich die Neugeborenen dort mit Herpes und das Herpesvirus kann sich entweder lokal als Hautbläschen bemerkbar machen oder es breitet sich vollständig im Körper aus. Da bei Säuglingen das Immunsystem noch nicht ausgereift ist, ist eine Ausbreitung der Herpesviren und ein Befall der inneren Organe leichter möglich. Aus diesem Grund, kann unter Umständen eine lebensgefährliche Blutvergiftung (Herpes-Sepsis) vorkommen, dass besonders Frühgeborene in Gefährdung bringt. [7][8]
Warum sind Neugeborene durch Herpes genitalis gefährdet?
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die Herpesviren während der Geburt auf das Kind übertragen werden. Dies passiert vor allem, wenn die werdende Mutter während der Schwangerschaft eine Erstinfektion durchläuft. Daher wird der Frau mit Genitalherpes oft auch zu einem Kaiserschnitt geraten, da eine Herpes genitalis Infektion für Neugeborene sehr bedrohlich sein kann. Deshalb sollten schwangere Frauen bei einem Verdacht oder einer bestehenden Herpes genitalis Infektion sich unbedingt einem Arzt anvertrauen.
Mehr Informationen zum Thema Herpes bei Neugeborenen und in der Schwangerschaft können Sie hier erhalten.
Was ist Herpes Zoster (Gürtelrose)?
Allgemeines über Herpes Zoster
Die Gürtelrose (Herpes Zoster) ist eine Viruserkrankung und wird vom selben Erreger wie die von Windpocken verursacht, nämlich vom Varicella-Zoster-Virus. Ein schmerzhafter Hautausschlag ist ein typisches Symptom der Gürtelrose. Auch dieser Virus schlummert im Körper und wird vom Immunsystem im Ruhemodus gehalten. In der Regel sind nur die Menschen betroffen, die zuvor schon die Windpocken hatten. Die Gründe für Herpes Zoster sind z. B. großer Stress, hohe UV-Lichteinstrahlung, grippale Infekte oder auch Krankheiten bzw. deren Therapien, die das Immunsystem des Menschen schwächen können. Generell kann eine Gürtelrose zwischen zwei bis vier Wochen dauern bis sie wieder verschwunden ist.
Was sind die Symptome von Herpes Zoster?
Herpes Zoster (Gürtelrose) hat keine einheitlichen Symptome und kann von Fall zu Fall variieren. Dabei wird hier zwischen Gürtelrose mit Ausschlag oder ohne Ausschlag unterschieden. Der Hautausschlag ist ein typisches Merkmal von Herpes Zoster und kann sich auf verschiedene Körperstellen wie z. B. Kopf, Hals, Arm, Bein, Rücken und Brust entwickeln. Zumeist entwickelt sich eine Gürtelrose oftmals gürtelförmig am Rücken oder im Brustbereich aus. Es beginnt meistens mit einer Rötung der Haut mit kleinen Knötchen. Diese entwickeln sich innerhalb kurzer Zeit, in kleine juckende mit klarer Flüssigkeit gefüllte Hautbläschen, die auch jucken können. Jedoch kann sich ein Ausschlag bei Menschen mit einem stark geschwächtem Immunsystem, auch über die gesamte Körperoberfläche ausbreiten. Aus diesem Grund, kann es in so einem Fall, schwer von einer Windpockenerkrankung unterschieden werden.
Neben dem Ausschlag können sich auch Schmerzen bemerkbar machen. Im schlimmsten Fall können die Schmerzen bereits vor einem Ausschlag und sogar nach dem der Ausschlag abgeheilt ist noch auftreten. Da die Herpes-Zoster-Viren die Nerven angreifen, können sehr stark empfundene Schmerzen eintreten. Diese Schmerzen können sowohl dumpf als auch plötzlich immer wieder einschießen und dabei ein Brennen oder Stechen verursachen.
Herpes Zoster Behandlung – Wie behandelt man eine Gürtelrose?
Die schmerzhaften Beschwerden einer Gürtelrose kann man mit Medikamenten wie z. B. Ibuprofen oder Paracetamol lindern. Je nach Krankheitsphase kann der Hautausschlag mit Hautpflegemitteln behandelt werden. Eine sorgfältige Hautpflege ist ein wichtiger Bestandteil, wenn es um die Behandlung einer Gürtelrose geht. Dadurch kann verhindert werden, dass zusätzliche Bakterien auf der betroffenen Haut ansiedeln. Deshalb werden je nach Stadium auch antiseptische, austrocknende oder juckreizstillende Pulver, Gels oder Lotionen empfohlen.
Augenherpes (Herpes-Keratitis)
Was ist Augenherpes?
Eine weitere Infektion das von HSV-1 hervorgerufen wird, ist Augenherpes. Bei Herpes-simplex-Keratitis handelt es sich um eine Infektion, die die Hornhaut der Augen betrifft. Die Hornhaut ist die klare Schicht vor der Iris und Pupille. Wie am Anfang erwähnt, verlassen die Herpesviren den Körper nicht und verweilen in einem inaktiven Zustand in den Nerven. Bei einer Reaktivierung der Herpesviren kann es manchmal auch zu weiteren Symptomen kommen. [9]
Was sind die Symptome von Augenherpes?
Augenherpes gehört zu den schwerwiegendsten Problemen, das Herpes-simplex-Virus verursachen kann. Die Herpesinfektion am Auge, kann Sehstörungen mit sich bringen und man sollte es rechtzeitig behandeln lassen. Zu Beginn kann das Virus die Außenschicht der Hornhaut (Epithel) angreifen und entzündet zumeist das betroffene Auge. Die Symptome umfassen Augenschmerzen, Tränenfluss, Rötung, Fremdkörpergefühl und Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht. Zwar besteht an dieser Stelle noch keine Gefahr, jedoch kann eine fortsetzende Herpesinfektion den inneren Teil der Hornhaut (Stroma-Keratitis) angreifen und im schlimmsten Fall sogar zu einer Entzündung der Iris übergehen, was dann zu einer wesentlichen Beeinträchtigung des Sehvermögens führen kann.
Augenherpes Behandlung
Bei leichten Beschwerden mit Augenherpes, können die Symptome innerhalb von 1-2 Wochen von selber verheilen. Ein Rezept vom Arzt, dass für ein spezielles Hormon der Nebennieren bestimmt ist, ist nicht zwingend notwendig, um den Verlauf der Krankheit zu verkürzen. Schließlich ist der Körper in den meisten Fällen in der Lage, die Entzündung ohne medizinische Eingriffe zu bekämpfen. Bis die Hornhaut wieder verheilt ist, kann es bis zu zwei Wochen dauern. Bei schwerwiegenden Fällen von Augenherpes (Herpes-Keratitis) kann ein Ophthalmologe (ein Arzt, der auf die Beurteilung und chirurgische sowie nicht-chirurgische Behandlung von Augenkrankheiten spezialisiert ist) infizierte oder beschädigte Zellen auf der Hornhaut sanft entfernen.