Herpes in der Schwangerschaft, bei Babys & bei Kindern

Allgemeines über Herpes in der Schwangerschaft

Herpes in der Schwangerschaft kann vor allem für das Kind gefährlich sein. Bei der Mutter bleibt es zumeist bei einem gewöhnlichen Herpes-Ausbruch. Doch das Kind kann sich mit Genitalherpes infizieren und auch schwere Komplikationen erleiden. In der Schwangerschaft ist, um das Baby zu schützen, der Zeitpunkt des Ausbruches entscheidend, ob es nur ein Medikament oder gar einen Kaiserschnitt erfordert. Für weitere und ausführlichere Informationen zu Herpes in der Schwangerschaft sowie Herpes bei Babys und Herpes bei Kindern lesen Sie weiter. [1]

Beschreibung – Herpes in der Schwangerschaft

Wenn generell von Herpes gesprochen wird, dann handelt es sich in der Regel um eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus. Der Virus wird dabei in zwei Arten unterteilt, nämlich auf Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2). Wenn man sich das erste Mal mit dem HSV-1 ansteckt, dann geschieht dies insbesondere in den jungen Jahren als Baby oder Kleinkind.

Herpes in der Schwangerschaft: Schwangere sitzt besorgt wegen Herpes auf einem Sessel unter einer Decke

Eine Infektion mit HSV-2 ist in der Regel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr möglich. Dabei werden die Herpesviren von bereits infizierten Menschen über direkten Körperkontakt auf die gesunden Menschen übertragen. Sobald man sich mit Herpes infiziert hat, muss man den Virus ein Leben lang mit sich tragen. Immerhin ruhen die Viren die häufigste Zeit verborgen in den Nerven. Trotzdem kann ein erneuter Herpesausbruch jederzeit auftreten, wenn das Immunsystem entkräftet ist. Dennoch verläuft eine Reaktivierung von Herpes vorwiegend schwächer und kürzer als eine Erstinfektion. [2]

Ist Herpes in der Schwangerschaft gefährlich?

In der Regel tritt während einer Schwangerschaft eine Übertragung der Infektion auf das Kind seltener ein, als bei der Geburt. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung liegt das Ansteckungsrisiko für das Kind bei der Geburt bei 40 bis 50 Prozent, falls die Mutter sich kurz vor der Geburt eine Erstinfektion zugezogen hat.

Genitalherpes im Falle einer Reaktivierung bei der Geburt auf das Kind zu übertragen ist in der Schwangerschaft geringer als bei einer Erstinfektion. Daher sollte man über die Symptome in der Schwangerschaft den Arzt informieren, damit eine angemessene Behandlung erfolgen kann. Generell ist in der Schwangerschaft Vorsicht geboten, wenn man eine frühere Infektion hatte oder wenn beim Partner oder anderen nahestehenden Personen eine akute Infektion auftritt. [3]

Warum ist eine Erstinfektion von Herpes in der Schwangerschaft gefährlicher?

Es spielt eine besondere Rolle, ob es sich um eine Erstinfektion von Herpes in der Schwangerschaft oder eine Reaktivierung von bereits vorhandenen Herpesviren im Körper handelt. Zum einen dauert eine Erstinfektion generell länger an und gleichzeitig werden auch mehr Herpesviren ausgeschieden. Der Körper der Mutter konnte keine Antikörper entwickeln, da sie noch nie Kontakt mit dem Herpes-simplex-Virus hatte. Bei einer Reaktivierung können die Antikörper einen erneuten Ausbruch zwar nicht ganz verhindern, allerdings läuft es viel milder ab, als bei einer Erstinfektion.

Während der Schwangerschaft werden die Antikörper auch an das Kind weitergegeben, womit es sich dann bei der Geburt von einer Infektion schützen kann. Dadurch verläuft eine Erkrankung wesentlich schwächer ab oder verhindert gar eine Ansteckung. Falls es sich aber bei dem Herpes in der Schwangerschaft um eine Erstinfektion handelt, bekommt das Kind keine Antikörper und ist den Herpesviren bei und nach der der Geburt ohne Schutz ausgeliefert.

Tabelle: Das Übertragungsrisiko in der Schwangerschaft

Trimester: SSW: Übertragungsrisiko in der Schwangerschaft:
1.  ca. 0 – 12. Woche leicht erhöhtes Übertragungsrisiko – kein Grund zur Sorge
2.  ca. 12. – 34. Woche vernachlässigbares Übertragungsrisiko
3.  nach ca. 34. Woche erhöhtes Übertragungsrisiko (30-40% bei latenten Virus) – Infektionsvermeidung durch Kaiserschnitt (bei Primärinfektion)

Gibt es Risiken bei Herpes in der Schwangerschaft?

Falls man vor der Schwangerschaft eine Herpesinfektion hatte, dann braucht man sich keine Sorgen machen und kann alles normal angehen, da das Baby durch die Antikörper gegen die Herpesviren geschützt ist. Selbst wenn ein Herpes-Ausbruch vorliegt und das Baby sich im Geburtskanal befindet, besteht ebenfalls kein Grund zur Besorgnis, weil es sich um einen wiederkehrenden Herpes-Ausbruch (Reaktivierung) handelt. In der kleinen Übersichtstabelle links kann man nach Schwangerschaftswochen (SSW) deren Übertragungsrisiken in der Schwangerschaft ersehen.

In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft ist ein spontaner Schwangerschaftsabbruch durch ein leicht erhöhtes Übertragungsrisiko wegen eines Herpes-Ausbruchs möglich. Doch in den meisten Fällen wurden weder Auswirkungen auf die Schwangerschaft noch auf den Fötus beobachtet, sodass das Kind gesund und munter mit den Antikörpern gegen HSV, auf die Welt gebracht werden kann.

Handelt es sich um eine Herpesinfektion, die sich während des zweiten Trimesters bis Anfang des dritten Trimesters, also (ca. 12. – 34. Woche) hinzieht, besteht keine Gefahr für das Kind, da es bereits Antikörper entwickelt hat und vor einer Übertragung geschützt ist.

Anders ist es, wenn man in den letzten 6 Wochen der Schwangerschaft mit Herpes infiziert wurde. Nach der 34. Schwangerschaftswoche kann bei einer Herpesinfektion (Primärinfektion) ein Kaiserschnitt drohen. Wenn die Herpesviren ihr Ruhezustand verlassen und das Kind den Geburtskanal durchqueren, liegt das Übertragungsrisiko zwischen 30 und 40 Prozent. Eine Entbindung durch einen Kaiserschnitt kann jedoch die Infektion des Kindes vermeiden.

Herpes bei Babys – die Symptome und Folgen

Herpes bei Babys kann zu einer Gehirnentzündung (Herpes-Enzephalitis) führen, die schwere Hirnschäden bis hin zum Tod zur Folge haben kann. Ungeborene Babys können laut Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) zu Missbildungen oder sogar zu einer Fehlgeburt führen. [4]

Verlaufsformen bei Herpes bei Babys

Bei Herpes bei Babys wird zwischen drei verschiedenen Verlaufsformen unterschieden. Die Folgen können schwer bis teilweise sogar lebensbedrohlich sein.

Verlaufsform 1

Ein bedrohliches Problem kann Herpes bei Babys (Herpes neonatorum) sein, da die Charakteristik und die möglichen Komplikationen nicht mit den Krankheitsverläufen von Herpes bei Erwachsenen zu vergleichen ist. Wegen des noch schwachen Immunsystems des Babys können sich die Herpesviren besonders stark vermehren und im gesamten Körper verbreiten.

Herpes bei Babys: Hier das Neugeborene mit Herpes infiziert?

Nach einer Ansteckung kann es einige Tage dauern, bis die Symptome beim Baby auftreten. Es ist durchaus auch möglich, dass einige Wochen vergehen können, bis die Beschwerden beginnen. Falls es dazu kommt, treten die Herpesviren über die Haut, Schleimhaut oder Augen in den Körper des Babys ein und vermehren sich in bestimmten Hautzellen oder in der Hornhaut des Auges. In der Regel bleibt es leider nicht bei einem kleinen Bereich, da die Herpesviren großflächig alle Schleimhäute und die gesamte Körperoberfläche befallen.

Verlaufsform 2

Neben den allgemeinen Symptomen wie z. B. Fieber, Erbrechen, Nahrungsverweigerung und starke Erschöpfung können auch sogenannte generalisierte Herpes-Befälle entstehen. Dabei entstehen die typischen kleinen Fieberbläschen auf der ganzen Haut, die nach einiger Zeit aufplatzen und Geschwüre an der Haut zurücklassen. Die Herpesviren können auch eine Augenentzündung auslösen, dass eine Eintrübung der Hornhaut (Cornea) hervorruft. Die Infektion kann auch das Augeninnere angreifen und kann bis zur Erblindung führen.

Verlaufsform 3

Die Hauptgefahr bei Herpes bei Babys besteht, wenn die inneren Organe und das zentrale Nervensystem befallen werden. Bei ungefähr der Hälfte der Fälle begrenzt sich die Infektion lediglich auf Augen und Haut. Ein Befall von Herpes bei Babys kann dann auch bei z. B. Leber, Lunge und weiteren Organen erfolgen oder kann sogar zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Äußerst schlimm ist es, wenn ein Fall vom gefürchteten Herpes-simplex-Enzephalitis eintritt und somit das Gehirn betroffen ist. Oftmals treten dann Krampfanfälle mit begleitendem Gehirnentzündung ein, das enorm gefährlich sein kann und meist mit dem Tod des Babys endet.

Herpes bei ungeborenen Babys – die Symptome und Folgen

In der Schwangerschaft kann es meist zu schweren Komplikationen für das ungeborene Baby kommen, wenn eine sogenannte transplazentare Übertragung der Herpesviren stattfindet. Dabei kann es zu Missbildungen am Fötus (Mikrozephalie, Hydrozephalus, Mikroophthalmie) kommen oder die Mutter erleidet eine Fehlgeburt. Zum Glück ist aber eine Ansteckung von Herpes in der Schwangerschaft sehr selten.

Wie verhindert man eine Infektion von Herpes bei Babys?

Man ist nicht vollständig schutzlos einer Infektion ausgesetzt, da man einige Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz von Herpes bei Babys treffen kann:

  • Das Tragen von einem Mundschutz, um eine Übertragung der Viren auf das Baby zu vermeiden.
  • Die Fieberbläschen gut mit spezieller Creme oder Pflaster abdecken.
  • Das regelmäßige Waschen der Hände, wenn man infiziert ist. Dies gilt auch, wenn man zuvor die öffentlichen Verkehrsmittel oder ähnliches genutzt hat.
  • Vermeiden Sie jeglichen Kontakt der Finger und Aufkratzen der Fieberbläschen.
  • Achten Sie bei Besuch, auf einen Kontakt mit Herpes-infizierten Personen.
  • Dem Partner Vorrang beim Schmusen gewähren, falls Sie infiziert sind.
  • Bei stillenden Müttern sollte bei Befall der Brustwarzen, auf das Stillen verzichtet werden.

Generell gilt, dass Menschen mit Fieberbläschen (unabhängig davon, ob sich Läsionen im Mundraum oder auf anderen Hautstellen befinden) diese nicht zu berühren und besonders auf die Hygiene zu achten. D. h. man sollte die Hände häufiger und sorgfältiger waschen und desinfizieren. [5]

Was muss gemacht werden, wenn das eigene Baby Herpes hat?

Manchmal ist es nicht so eindeutig oder auch nicht schnell zu erkennen, ob das eigene Baby von Herpes betroffen ist. Bei einem Verdacht, dass eine mögliche Infektion beim eigenen Baby vorliegt, sollte man es unbedingt genauer beobachten und bei den ersten Anzeichen sofort einen Kinderarzt aufsuchen.

Wie vermeidet man Herpes in der Schwangerschaft?

Um eine lebensbedrohliche Infektion von Herpes bei Babys zu vermeiden, sollte man einige Punkte zur Risikominimierung beachten:

  • Wenn bei der Frau bisher kein Genitalherpes vorlag, sollte sie das Risiko einer Erstinfektion während der Schwangerschaft verringern.
  • Ist beim Partner bereits einmal Genitalherpes aufgetreten, sollte Geschlechtsverkehr während der Schwangerschaft immer mit einem Kondom praktiziert werden.
  • Wenn beim Partner sogar ein aktiver Ausbruch von Genitalherpes vorliegt, dann ist es gut, während der Schwangerschaft ganz auf Sex zu verzichten.
  • Zusätzliche Stressfaktoren meiden (d. h. ausreichend und regelmäßig schlafen, auf eine gesunde, vitaminreiche Ernährung achten und körperliche Überforderung vermeiden.

Eine sichere Vermeidung einer Reaktivierung von Herpes gibt es nicht, aber ein starkes Immunsystem der Mutter kann das Risiko für Herpes in der Schwangerschaft verringern.

Welche Lebensmittel sollte man während einer Schwangerschaft vermeiden?

Viele schwangere Frauen kennen es sicher, dass sonderbare Verlangen nach Essen oder Snacks während der Schwangerschaft und zu jeder Tageszeit. Doch Vorsicht ist geboten, wenn man Herpes in der Schwangerschaft hat oder vor schon einmal einen Ausbruch durchgemacht hat. Generell, sollte man bestimmte Lebensmittel vermeiden, um eine Vermehrung der Herpesviren zu reduzieren und somit ein Herpes-Ausbruch von vornherein zu vermeiden. Folgende Produkte wie zum Beispiel: Mais, Reis, Nüsse und Schokolade sollte man bei Herpes in der Schwangerschaft daher nicht verzehren. Da diese Lebensmittel einen besonders hohen Gehalt an Arginin aufweisen, kann eine hohe Konzentration dieser Substanz einen Herpes-Ausbruch auslösen bzw. verstärken.

Gibt es beim Verzehr dieser Lebensmittel eine Möglichkeit, einen Herpes-Ausbruch vorzubeugen?

Im Gegensatz dazu kann die Aminosäure Lysin die Anzahl der Herpesviren minimal halten. Daher könnte der Zusatz von Lysin zu den oben genannten Lebensmitteln eine Möglichkeit bieten, um die Menge an Arginin durch Lysin im Körper auszugleichen. Damit kann ein Herpes-Ausbruch vorgebeugt werden. Mehr zum Thema Ernährung und Lebensstil im Zusammenhang mit der Vorbeugung von Herpes-Ausbrüchen können Sie hier erhalten.

Gibt es während der Schwangerschaft neben einer medikamentösen Behandlung auch natürliche Alternativen?

Auch wenn einige Ärzte und Pharmahersteller behaupten, dass schwangere Frauen genauso wie nicht schwangere Frauen die gleiche medizinische Behandlung für Herpes erhalten können, ist dies aus unserer Sicht, nicht unbedingt empfehlenswert.

Man kann stattdessen eine natürliche Alternative ausprobieren und darauf achten, dass die physischen und psychischen Belastungen auf den Körper verringert werden. Somit kann bereits auf natürlichem Wege das Risiko eines Herpes-Ausbruchs deutlich eingeschränkt werden.

Mehr über Schwangerschaft und Genitalherpes können Sie hier lesen. [6]

Herpes bei Kindern

Nachdem wir bereits oben auf die Auswirkungen von Herpes in der Schwangerschaft auf Babys eingegangen sind, müssen wir jetzt auch näher auf das Thema Herpes bei Kindern und Kleinkindern und eingehen. Lesen Sie bitte die folgenden Absätze, um mehr über Herpes bei Kindern zu erfahren.

Allgemeines über Herpes bei Kindern

Wenn Herpes bei Kindern das erste Mal auftritt, dann läuft es häufig schwerer ab, als bei Erwachsenen. Dabei können sich Kinder oft sehr miserabel fühlen, indem sie hohes Fieber, ähnlich wie bei einer starken Erkältung oder Grippe, bekommen. Dabei müssen die allgemeinen Symptome, die man von Herpes kennt, nicht unbedingt bei Kleinkindern und Kindern erkennbar sein. Stattdessen kann man es mit einer herkömmlichen Virusinfektion verwechseln.

Herpes bei Kindern: Hier Herpes im Mund
Handhygiene am Kind bei Herpes - Mutter wäscht Kind die Hände im Badezimmer

Herpes bei Kindern bedeutet in der Regel Herpes im Mund

Herpes im Mund, auch Mundfäule, Gingivostomatitis oder Stomatitis aphtosa genannt, tritt überwiegend bei Kindern auf und wird zumeist von Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) verursacht.

Diese besondere Form von Herpes, die meistens bei Kindern auftritt, kann den Mund- und Rachenraum (Gingivostomatis herpetica) befallen. In der Regel bilden sich im Mund- und Rachenraum kleine Fieberbläschen und Schleimhautschäden die auch sehr schmerzhaft sein können.

Wie kommt es zu Herpes im Mund?

Bei einer erstmaligen Ansteckung (Primärinfektion) mit dem Herpes-simplex-Virus, gelangen die Viren äußerlich auf die Hautzellen und vermehren sich dort. Es kommt darauf an, wohin der Herpes am Körper eindringt und kann dann typische Symptome an verschiedenen Stellen wie z. B.: Mund, Augen, Nase, Gesicht, Hände, Beine auftreten.

Beispielsweise kann sich der Virus von der Lippe auf die komplette Mundschleimhaut verbreiten, dass dann unter Umständen ein Herpes im Rachen und sogar in äußerst schlimmen Fällen sogar ein Herpes im Hals verursachen kann.

Wie erfolgt eine Übertragung von Herpes im Mund?

In der Regel erfolgt Herpes im Mund durch eine Schmierinfektion. Die Übertragung der Viren findet über direkten Wege von einer erkrankten Person auf eine andere statt. Dabei muss kein Herpes im Mund existieren, da der wesentlich häufigere Lippenherpes die Ansteckungsquelle sein kann.

Die Viren sind meist in der Bläschenflüssigkeit und verteilen sich auch im Speichel, sodass ein besonders großer Risikofaktor bei der Übertragung von Herpes entsteht. Die bevorzugten Eintrittsorte für die Herpesviren sind Mundwinkel und Lippen, weil die Haut relativ dünn und kleine Risse hat.

Eine Übertragung kann auch über eine kurze Distanz und durch die Luft möglich sein. Beim gewöhnlichen Sprechen oder Niesen kann eine Tröpfcheninfektion durch sogenannte Speicheltröpfchen entstehen. Da Kinder beim Spielen oft engen Körperkontakt haben und durch das Kratzen der Finger oder Hände auch meist mit Viren behaftet sind, gelangen die Viren unmittelbar von der Hand eines Kindes an den Mund eines anderen.

Die Herpesviren können außerhalb des Körpers bis zu zwei Tage bestehen bleiben und somit eine weitere indirekte Übertragung mit Lippenherpes über infizierte Gegenstände verursachen. Als Infektionsquelle kommen deshalb benutzte Gläser, Besteck oder Servietten in Betracht.

Manchmal kann auch eine HSV-2 Infektion einen Herpes im Mund verursachen. Dies kann passieren, wenn die Herpesviren vom Genitalbereich auf den Mund übertragen werden. Von HSV-2 ausgelöster Herpes im Mund ist dann wiederum auf die gleichen Wege ansteckend, wie auch die HSV-1 verursachte Form.

Wann und wie lange ist eine Ansteckung von Herpes im Mund möglich?

Generell ist eine aktive Herpes-Erkrankung meistens so lange ansteckend, wie vom Körper Viren ausgeschieden werden. Mit anderen Worten, je mehr es zu einer Ausscheidung von Herpesviren kommt, desto höher ist das Übertragungsrisiko. Ein Übertragungsrisiko kann schon kurz vor den ersten Symptomen in Erscheinung treten und auch einige Tage danach. Im Übrigen kann es außerdem von der sogenannten Viruslast abhängen.

Herpes bei Kindern – die Symptome von Herpes im Mund

Im Unterschied zur gewöhnlichen Herpesinfektion oder einfachen Reaktivierungen, kann Herpes im Mund meistens mit starken Beschwerden verbunden sein. Am häufigsten sind Kinder betroffen, die dadurch einen hohen Leidensdruck und auch oft Schmerzen beim Essen und Trinken haben. Nach einer Infektion können die Beschwerden in der Regel im Verlauf einer Woche auftreten.

Frühsymptome

Im Allgemeinen brechen Erstinfektionen mit Herpes-simplex des Öfteren kräftiger aus, als Reaktivierungen. Besonders die sogenannten Prodromalsymptome, die vor dem eigentlichen Krankheitsausbruch auftreten, sind bei einer Erstinfektion mit dem Virus stärker deutlich. Als allgemeine Krankheitszeichen zählen zum Beispiel:

  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Abgeschlagenheit

Die Symptome können manchmal auch einige Tage bevor der Herpes ausbricht beginnen oder in anderen Fällen einige Stunden davor. Im Verlauf eines Herpesausbruchs können die Beschwerden meist zusätzlich bestehen bleiben.

Hauptsymptome

Bei dieser Form von Herpes, leiden die Betroffenen unter einer Entzündung der gesamten Mundschleimhaut. Ebenfalls können dabei Beschwerden am Gaumen auftreten oder an der Innenseite der Wangen und im Rachenbereich. Gelegentlich können auch Symptome des Herpes auf der Zunge auftreten.

Zuerst machen sich Schmerzen und Rötungen an den betroffenen Stellen im Mund bemerkbar und anschließend treten die typischen Symptome für Herpes auf. Die kleinen durchsichtigen Fieberbläschen sind mit einer leicht trüben Flüssigkeit gefüllt. Sobald die Fieberbläschen aufplatzen, ist die Schleimhaut offen und eine Zeit lang geschädigt. Es entstehen dann sogenannte Aphten.

Doch am meisten und stärksten von Herpes betroffen, ist der vordere Mundbereich und das Zahnfleisch. Manchmal kann es auch vorkommen, dass die Lippen und das Kinn befallen werden. Viel häufiger schwellen aber während des Herpesausbruchs die unmittelbaren Lymphknoten am Unterkiefer und Hals an. Falls sich der Herpes in den Hals-Rachenraum ausbreitet, kann es unter Umständen zu Schluckstörungen kommen.

Die Folgen von Herpes im Mund bei Kindern

Bei Kindern mit Herpes im Mund sind die zahlreichen Aphten enorm schmerzhaft, da insbesondere Zahnfleisch, Zunge und Mundschleimhaut schmerzempfindlich sind. Daher verweigern Kleinkinder meistens das Essen und Trinken aufgrund der enormen Schmerzen, was zu zusätzlichen Komplikationen führen kann und behandelt werden muss.

Die Herpesviren im Hals-Rachenraum können über die vielen Blutgefäße in dieser Region umgehend in den Kreislauf übergehen und sich im gesamten Körper vermehren. Dieser Zustand wird als Herpes-Sepsis bezeichnet und kann lebensbedrohlich sein.

Herpes im Gesicht

Ein Großteil der HSV-1 Ausbrüche handelt sich um die Varianten von Herpes im Gesicht. Im Gesicht befinden sich sehr viele sensorische Nervenfasern, entlang derer sich die Herpesviren bewegen können. So kann es zu folgende Infektionsstellen kommen:

  • im Mund
  • an den Lippen (häufigste Herpes-Variante bei Reaktivierungen und verläuft generell harmlos)
  • an Nase (zweithäufigste Herpes-Variante)
  • an Wange
  • an Stirn
  • Augen und Ohren (meist selten betroffen, da es kritische Infektionsstellen sind und zu Seh- und Hörstörungen kommen kann)

Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ist ein weiteres Virus aus der Herpes-Familie und verursacht ähnliche Symptome im Gesicht. Bei einer Erstinfektion löst es Windpocken aus und bei späteren Reaktivierungen Herpes Zoster (Gürtelrose). Dabei treten ebenfalls die typischen Fieberbläschen auf. Ähnlich wie bei einer Herpes-simplex-Infektion, treten sie jedoch nicht im Mund auf. Die typischen Infektionsstellen eines Varizella-Zoster-Ausbruchs sind die Ohren oder die Nase. Diese Stellen sind aber selten bei einer Herpes-simplex-Erkrankung betroffen.

Wie kann man Herpes im Mund behandeln?

Bei frühem Einsatz von Medikamenten kann man das Ausmaß der Symptome reduzieren, doch einen Ausbruch meistens nicht verhindern. Gerade bei Kindern werden schmerzlindernde Medikamente häufig eingesetzt, um das Essen und Trinken zu erleichtern. Da der Virus jedoch ein Leben lang im Körper wartet, kann man ihn nicht vollständig abtöten. Bei kleineren Fieberbläschen und Wunden kann zum Beispiel Aloe Vera, Moringa oder CBD Öl hilfreich sein. Je früher man eine Behandlung beginnt, desto besser. In schlimmeren Fällen eines Herpes-Ausbruchs, die wiederkehrend Ausbrechen, kann man über Tabletten reden. Jedoch empfiehlt es sich nicht bei Kindern, da mögliche Nebenwirkungen eintreten können.

Bei Kleinkindern, die im Mund Fieberbläschen und Geschwüre haben, gibt es flüssige Lösungen zum Einnehmen, die als Saft getrunken werden. Die Packungsbeilage sollte jedoch sorgfältig gelesen werden, da auch hier das Kind den möglichen Nebenwirkungen ausgesetzt sein wird. In jedem Fall empfehlen wir eine gesunde Ernährung, zusätzliche Ruhe und Pflege. Bitte wenden Sie sich immer an Ihren Arzt und besprechen Sie die Behandlung, die Ihr Kind benötigt.

Einige Fakten über Herpes in der Schwangerschaft, Herpes bei Babys und Herpes bei Kindern